Mentale Gesundheit am Arbeitsplatz fördern: Tipps für Unternehmen

Mentale Gesundheit am Arbeitsplatz zu fördern, bedeutet vor allem, Gespräche zu führen und auch zuzulassen.

Mentale Gesundheit, oder auch “Mental Health”, am Arbeitsplatz zu fördern, ist in diesen Zeiten enorm wichtig für Arbeitgeber:innen. Im Fachkräftemangel geht es nicht nur darum, die richtigen Bewerber:innen anzuziehen, sondern eben auch die eigenen Mitarbeiter:innen zu halten. Wir zeigen Ihnen in diesem Artikel, wie das funktionieren kann.

Der Begriff „Mentale Gesundheit“ ist Bestandteil der allgemeinen Gesundheit und umfasst das emotionale, psychologische und soziale Wohlbefinden. Die mentale Gesundheit beeinflusst, wie wir denken, fühlen und handeln. Sie trägt außerdem dazu bei, wie wir mit Stress und anderen Menschen umgehen, aber auch wie wir Entscheidungen treffen.

Verschiedene Faktoren können dazu führen, dass die mentale Gesundheit am Arbeitsplatz abnimmt. Die Folgen können verheerend sein. Von einer abnehmenden Produktivität über eine Veränderung des Betriebsklimas bis hin zu einem langen Ausfall ist alles möglich. 

So fördern Sie die mentale Gesundheit am Arbeitsplatz

Besonders die Pandemie hat uns gezeigt, dass es wichtig ist, Mental Health am Arbeitsplatz zu sichern und zu fördern. Seit dieser Zeit gibt es zahlreiche Angebote und Unternehmen, die sich auf dieses Thema spezialisiert haben. 

Viele Unternehmen haben aber nicht immer das Geld für groß angelegte Gesundheitsförderung oder teure Dienstleistungen. Aus diesem Grund verraten wir Ihnen Tipps, wie Sie die mentale Gesundheit am Arbeitsplatz für wenig Geld unterstützen können.

Die gesetzlichen Krankenkassen haben sich zusammengeschlossen und eine Koordinierungsstelle für betriebliche Gesundheitsförderung gegründet. Sie unterstützen Unternehmen mit einer kostenlosen Erstberatung. Sie finden Sie unter bgf-koordinierungsstelle.de.

Tipp 1: Flexible Modelle, viel Kommunikation und Individualität

Sprechen Sie mit Ihren Mitarbeiter:innen. Wichtig ist dabei, auf die Wünsche und Bedürfnisse der Beschäftigten einzugehen. Das fördert nicht nur die mentale Gesundheit am Arbeitsplatz, sondern auch die Wertschätzung.

Dieser Tipp klingt einfach, wird aber noch viel zu wenig in Unternehmen praktiziert. Sollten Sie außerdem regelmäßige Umfragen zum Wohlbefinden in Ihrem Unternehmen durchführen, ist es äußerst wichtig, dass die Mitarbeiter:innen auch spüren, dass hinterher Veränderungen stattfinden.

Ist das nicht möglich, dann seien Sie ehrlich. Erzählen Sie, wieso bestimmte Punkte nicht umgesetzt werden können.

Regelmäßige Gespräche sind enorm wichtig. Ist es bei Ihnen möglich, dann bieten Sie flexible Arbeitsmodelle an. Besonders Eltern oder Mitarbeiter:innen, die Angehörige pflegen, werden Ihnen regelmäßige Wechsel ins Home-Office danken. 

Sie schicken Ihre Beschäftigten ins Home-Office? Welche Pflichten Sie als Arbeitgeber haben, lesen Sie an anderer Stelle. 

Um noch mehr Flexibilität an den Arbeitsplatz zu bringen, sollten Sie Kernzeiten bestimmen, an denen die Mitarbeiter:innen verfügbar sein sollten und Meetings abhalten können. Ist das bei Ihnen nicht möglich, reichen auch wöchentliche Fokuszeiten, die vorher definiert werden. In dieser Zeit können die Beschäftigten dann unterbrechungsfrei arbeiten.

Besonders Ablenkungen gefährden die mentale Gesundheit am Arbeitsplatz enorm. Aber auch Überstunden und Wochenendarbeit können dazu führen, dass sich die Mental Health verschlechtert. Schulen Sie also Ihre Team- und Abteilungsleiter:innen darin, nicht nur ein Vorbild zu sein, sondern auch auf Mehrarbeit zu achten.

Gegen die Mental Health wirken Überstunden. Zu viele davon, wirken sich auf die Motivation und die Psyche aus.
Gegen die Mental Health wirken Überstunden. Zu viele davon, wirken sich auf die Motivation und die Psyche aus. (Quelle: RyanKing999 / Getty Images)

Tipp 2: Interaktion und Verbundenheit fördern

Psychische Krankheiten sorgen oft dafür, dass sich Mitarbeiter:innen isolieren und allein fühlen. Dennoch wollen sie sich nicht unter Druck gesetzt fühlen. Um die mentale Gesundheit am Arbeitsplatz zu fördern, sollten Sie die Interaktion zwischen Ihren Mitarbeiter:innen fördern.

Gemeinsames Mittagessen, ein Pausenraum mit Kaffeeautomaten oder auch nur eine schön eingerichtete Ecke mit einer Couch für einen kurzen Plausch reichen hier schon aus. 

Aber auch Sommer- oder Weihnachtsfeiern und die damit verbundene Interaktion können helfen. Machen Sie Teamevents aber nicht zur Pflicht und überschütten Sie Ihre Mitarbeiter:innen nicht damit. 

Tipp 3: Bewegung hilft

Bewegung und Sport helfen dabei, die mentale Gesundheit am Arbeitsplatz zu erhalten. Deshalb sollten Sie Angebote schaffen, die in diese Richtung gehen:

  • Achten Sie auf regelmäßige Pausen Ihrer Mitarbeiter:innen. Das hilft auch dabei, die Motivation und damit die Produktivität zu erhöhen. Besonders regelmäßige Bildschirmpausen sind wichtig.
  • Arbeiten Ihre Mitarbeiter:innen oft im Sitzen, helfen diese kleinen Pausen enorm.
  • Bei Unternehmen, die Hunde im Büro erlauben, sieht man den Effekt oft: In der Mittagspause wird zusammen spaziert. Das geht aber auch ohne Hund. Vielleicht gibt es einen Park in der Nähe, wo sie hinspazieren und Mittag essen können.
  • Es gibt viele Unternehmen, die Online-Sportkurse anbieten. Auch Apps, die monatlich nicht viel kosten. Sie können aber auch Trainer:innen einladen, die Kurse abhalten oder aber über die richtige Sitzposition sprechen. 
Hier lesen Sie, wie Sie die mentale Gesundheit am Arbeitsplatz fördern können.
Mentale Gesundheit erhalten Sie am besten mit Bewegung. Besonders, wer stundenlang sitzt, riskiert Erkrankungen. (Quelle: AndreyPopov / Getty Images)

Machen Sie mentale Gesundheit zu einem wichtigen Thema

Psychische Krankheiten werden immer noch stigmatisiert. Sorgen Sie dafür, dass sich Menschen mit psychischen Problemen wahrgenommen und gesehen fühlen. Es sollte kein Tabuthema in Ihrer Firma sein. 

Fördern Sie den Austausch von interessanten Podcasts oder Büchern über das Thema, indem Sie es beispielsweise aktiv bei einem Mittagessen ansprechen oder einen eigenen Kanal in Ihrem Unterhaltungsprogramm wie Slack oder Teams einrichten.

Wie das Bundesgesundheitsministerium erklärt, gehen etwa 15 Prozent aller Fehltage auf psychische Krankheiten zurück. Fördern Sie nicht die mentale Gesundheit am Arbeitsplatz, kann das bewirken, dass nicht nur mehr Krankheitstage entstehen, sondern die Mitarbeiter:innen auch eher in die Rente eintreten.

Victoria arbeitet im Marketing von HeavenHR. Gemeinsam mit ihren Kolleg:innen stellt sie interessante Artikel, Tipps und News aus der HR-Welt zusammen.

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