Betriebliche Altersvorsorge (bAV) für Arbeitgeber einfach erklärt

Seit dem Jahr 2002 haben Ihre Mitarbeiter:innen einen gesetzlichen Anspruch auf eine Entgeltumwandlung und damit auf eine betriebliche Altersvorsorge. Das hat erhebliche Vorteile für Arbeitgeber:innen: Sie binden nicht nur Ihre Mitarbeiter:innen und können so dem Personalmangel entgegenwirken, sondern sorgen auch für eine gute Unternehmenskultur.

In diesem Artikel ist die betriebliche Altersvorsorge, auch kurz “bAV” oder als “betriebl. Altersvorsorge” abgekürzt, für Arbeitgeber:innen einfach erklärt. Wir zeigen Ihnen alle Formen der bAV sowie alle wichtigen Beitragsbemessungsgrenzen für das Jahr 2023.

Betriebliche Altersvorsorge, Betriebsrente, Entgeltumwandlung für Arbeitgeber:innen: Wo ist der Unterschied?

Es gibt viele Begriffe für die betriebliche Altersvorsorge (bAV) für Arbeitgeber:innen. Oft wird als Synonym von einer Entgeltumwandlung gesprochen. Das ist es jedoch nur, wenn Teile des Bruttolohns Ihrer Arbeitnehmer:innen umgewandelt werden, also die Arbeitnehmer:innen aktiv mit finanzieren. 

Seit 2002 sind Arbeitgeber:innen verpflichtet, eine Art der Entgeltumwandlung anzubieten. Seit 2022 besteht zudem die Pflicht, dass Sie als Arbeitgeber:in einen Teil zur betrieblichen Altersvorsorge dazu geben, wenn Sie eine Direktversicherung, eine Pensionskasse oder einen Pensionsfonds als Durchführungsweg anbieten und die Sozialversicherung sparen.

Die berufliche Altersvorsorge gilt nur für angestellte Arbeitnehmer:innen und Gesellschafter-Geschäftsführer:innen einer GmbH. 

Die betriebliche Altersvorsorge stellen Sie als Arbeitgeber:in für Ihre Arbeitnehmer:innen zur Verfügung. Das kann als

  • Altersversorgung (Betriebsrente),
  • Hinterbliebenenversorgung oder
  • Berufsunfähigkeitsversorgung

geschehen. 

Es gibt verschiedene Durchführungswege bei der bAV. Wer was finanziert, muss gemeinsam entschieden werden.
Es gibt verschiedene Durchführungswege bei der bAV. Wer was finanziert, muss gemeinsam entschieden werden. (Quelle: Panya-sealim / Getty Images)

Zudem gibt es drei verschiedene Arten der betrieblichen Altersvorsorge, die auch Finanzierungsarten genannt werden:

  1. Arbeitgeber:in finanziert die Betriebsrente komplett allein.
  2. Arbeitnehmer:in finanziert die Altersversorgung komplett allein.
  3. Beide finanzieren die Beiträge zur Altersvorsorge: Arbeitgeber:in und Arbeitnehmer:in. Das nennt sich Mischfinanzierung.

Es gibt zwar einen Anspruch auf eine Entgeltumwandlung, aber nicht auf eine spezielle Form. Die arbeitgeberfinanzierte Altersvorsorge ist keine Pflicht, sodass Sie diese nicht Ihren Mitarbeiter:innen anbieten müssen – sofern Sie keine Direktversicherung, Pensionskasse oder Pensionsfonds als Betriebsrente anbieten. Vielmehr besteht der Anspruch darin, dass Sie einen Teil des Bruttolohns in eine Altersvorsorge, die nicht betrieblich sein muss, umwandeln müssen.

Welche Durchführungswege gibt es bei der bAV?

Als Durchführungswege werden in der bAV die verschiedenen Formen bzw. Arten der betrieblichen Altersvorsorge definiert. Insgesamt gibt es 5 Stück:

DirektversicherungArbeitgeber:innen schließen eine Lebens- oder Rentenversicherung bei einem Versicherungsunternehmen für Mitarbeiter:innen ab. Versicherungsnehmer:in ist also der bzw. die Arbeitgeber:in. Die Aufwendungen können neben dem bzw. der Arbeitnehmer:in auch die Hinterbliebenen erhalten.
PensionskasseArbeitgeber:innen schließen eine Renten-, Berufsunfähigkeits- oder Hinterbliebenenversicherung bei einer Pensionskasse für Mitarbeiter:innen ab. Die Aufwendungen können neben dem bzw. der Arbeitnehmer:in auch die Hinterbliebenen erhalten. Eine Pensionskasse ist ein rechtlich selbständiges Unternehmen, das als aufsichtsrechtliche Versicherung agiert und von einem oder mehreren Arbeitgeber:innen getragen wird.
PensionsfondsBei einem Pensionsfonds gelten dieselben Rahmenbedingungen wie bei der Direktversicherung und der Pensionskasse. Hierbei sind bei den Investitionen allerdings höhere Renditen möglich. Das bedeutet aber auch gleichzeitig, dass damit ein höheres Risiko einhergeht. Pensionsfonds haben mehr Freiheiten bei der Wahl ihrer Geldanlagen. Sie können sogar höhere Kapitalanteile in Aktien anlegen. 
Direktzusage/PensionszusageUnternehmen verpflichten sich, ab Eintritt des Ruhestandes, der Berufsunfähigkeit oder des Todes eine Versorgung aus Mitteln des Betriebs zu zahlen. 
UnterstützungskasseArbeitgeber:innen zahlen die Beiträge für die Renten-, Berufsunfähigkeits- oder Hinterbliebenenversicherung in eine Unterstützungskasse ein, die durch eine Versicherung rückgedeckt sind. Hier fungiert der/die Arbeitgeber:in als Trägerunternehmen.

Formen der betrieblichen Altersvorsorge im Detail

Die Direktversicherung als Teil der bAV ist eine der häufiger genutzten Durchführungswege. Sie ist besonders für kleine Unternehmen interessant. Das liegt daran, dass Sie als Arbeitgeber:in einen geringen Verwaltungsaufwand und keine Zusatzkosten haben. Die Versicherung kümmert sich um die Anlage des Geldes und die spätere Ausschüttung an die Arbeitnehmer:innen.

Entscheiden Sie sich für diese Art der unterschiedlichen Durchführungswege, müssen Sie für die betriebliche Altersvorsorge als Arbeitgeber:in etwas beachten: Sie dürfen die Versicherung rein rechtlich nicht beleihen, abtreten oder verpfänden. Sollte es einen Überschuss geben, darf dieser nur zur Verbesserung der Leistung verwendet werden.

Pensionskassen sind als betriebliche Altersvorsorge für Arbeitgeber:innen sinnvoll, weil sie auch bei einer Insolvenz einen Anspruch für Arbeitnehmer:innen garantieren. Ähnlich wie bei der Direktversicherung kümmern sich die Trägereinrichtungen um die Vorsorge. Zudem werden die Pensionskassen durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht kontrolliert.

Die Pensionsfonds sind der neueste der 5 Durchführungswege der bAV. Sie unterliegen nicht den starren Restriktionen, weshalb sie flexibler sind. Dennoch werden sie ebenfalls von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht kontrolliert. Im Falle einer Insolvenz sind die Leistungen von der Insolvenzsicherungspflicht des Pensions-­Sicherungsverein gesichert.

Die Pensions- oder auch Direktzusage ist eine besondere bAV und damit ein einzigartiges Verfahren der Durchführungswege. Diese betriebliche Altersvorsorge wird ausschließlich vom Arbeitgeber bzw. der Arbeitgeberin getragen. Sie kommt oft bei Personen mit mehr Verantwortung oder höheren Gehältern im Unternehmen vor. Sie müssen allerdings Pensionsrückstellungen bilden. Falls Ihnen das finanzielle Risiko zu hoch ist, hilft eine Rückdeckungsversicherung.

Je nachdem, wie lange der bzw. die Mitarbeiter:in im Unternehmen beschäftigt war, berechnet sich die Höhe dieser Betriebsrente. Auch die Höhe des Einkommens spielt hier eine Rolle. Im Versicherungsfall sind auch die Hinterbliebenen abgesichert. Sollte Ihr Unternehmen insolvent werden, sind die Beträge durch die Insolvenzsicherungspflicht des Pensions-­Sicherungsverein gesichert.

Die Unterstützungskasse ist eine der Durchführungswege, die besonders als betriebliche Altersvorsorge für Fach- und Führungskräfte sowie für Gesellschafter-Geschäftsführer:innen geeignet ist. Als Arbeitgeber:in können Sie Ihren Mitarbeiter:innen die Beiträge als einmalige Zahlung oder regelmäßige Rentenzahlung zum Zeitpunkt des Renteneintritts auszahlen. 

Eine bAV ist für Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen eine sinnvolle Sache.
Eine bAV ist für Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen eine sinnvolle Sache. (Quelle: shironosov / Getty Images)

Bei dieser besonderen Form der Altersvorsorge, ist der bzw. die Arbeitgeber:in die rechtlich selbständige Versorgungseinrichtung (oft auch im Zusammenschluss mit anderen Unternehmen). Die Rechtsform ist in der Regel ein Verein. Sie zahlen das Geld entweder direkt selbst oder als Gehaltsumwandlung. Die betriebliche Altersvorsorge ist durch die Insolvenzsicherungspflicht des Pensions-­Sicherungsvereins gesichert. 

Sie müssen sich allerdings darum kümmern, die gezahlten Beiträge möglichst gewinnbringend anzulegen und die Renten im Nachgang auszuzahlen.

Egal, für welche der vielen Formen der betrieblichen Altersvorsorge Sie sich als Arbeitgeber:in auch entscheiden: Wägen Sie genau ab, welche der Arten Sie nutzen wollen, damit Sie die vielen Vorteile nutzen können.

Ist die betriebliche Altersvorsorge sinnvoll für Unternehmen?

Es gibt viele Vorteile, wenn es um die betriebliche Altersvorsorge für Arbeitgeber:innen geht. Besonders in der heutigen Zeit, die vom Personalmangel geprägt ist, müssen Unternehmen umdenken. Weg vom Mensch als Ressource, hin zum Fokus auf die Mitarbeiter:innen. 

Eine betriebliche Altersvorsorge bietet Ihnen einige Möglichkeiten. Eine der großen Vorteile ist, dass Sie qualifizierte Mitarbeiter:innen aufbauen und entwickeln können. Mit einer bAV verbleiben die Beschäftigten im Durchschnitt länger in einem Unternehmen. Außerdem funktioniert die betriebliche AV als perfekter Benefit. Nennen Sie sie in Stellenausschreibungen als eine Ihrer Vorteile, um das Recruiting zu optimieren. 

Die bAV bietet aber noch mehr Möglichkeiten für Arbeitgeber:innen:

  • Je nachdem, für welchen der 5 Durchführungswege Sie sich entscheiden, haben Sie kaum Aufwand und wenig zusätzliche Kosten.
  • Der Staat fördert die betriebliche Altersvorsorge, was es zudem sinnvoll macht, sie zu nutzen.
  • Eine bAV sorgt für eine gute Unternehmenskultur und ein positives Image.
  • Sie motivieren Ihre Mitarbeiter:innen zusätzlich und sorgen für eine höhere Zufriedenheit.
  • Einige Arten der betriebl. Altersvorsorge benötigen keinen Ausweis in der Unternehmensbilanz.
  • Bis zu einem bestimmten Wert sind die Anteile zur bAV steuer- und sozialversicherungsfrei.

Damit Sie die betriebliche Altersvorsorge und all ihre Vorteile auch genießen können, müssen Sie jedoch beachten, dass es Arten gibt, bei denen mehr Verwaltungsaufwand nötig wird. Die Entgeltumwandlung ist Ihre Pflicht. Das bedeutet, dass Ihre Mitarbeiter:innen eigenständig in eine bAV einzahlen können, indem Sie Ihr Brutto umwandeln. 

Ist die betriebliche Altersvorsorge für Arbeitgeber:innen sinnvoll? Unbedingt!
Ist die betriebliche Altersvorsorge für Arbeitgeber:innen sinnvoll? Unbedingt! (Quelle: shironosov / Getty Images)

Wenn Sie aber Anteile zur Betriebsrente dazugeben, lohnt sich das richtig – vor allem für die Motivation und Bindung Ihrer Mitarbeiter:innen. Zudem gibt es immer mehr Beschäftigte, die bei ihrem bzw. ihrer alten Arbeitgeber:in in eine Firmenrente eingezahlt haben und das bei Ihnen weiterführen wollen. 

Ist die Altersvorsorge betrieblich und legen die Arbeitnehmer:innen per Entgeltumwandlung Teile des Bruttogehalts dazu, sparen Sie zudem bei den Lohnnebenkosten. Auch steuerliche Vorteile können Sie bei der bAV als Arbeitgeber:in erwarten. Die Betriebsrente ist als Betriebsausgabe steuerlich voll absetzbar.

Unternehmen haben kaum Nachteile. Sie müssen sich lediglich beraten lassen, welche Form der betriebl. Altersvorsorge zu Ihnen passt. Zudem gibt es zahlreiche Förderungen vom Staat, die Sie nutzen können.

Jedoch ist es wichtig, dass Sie Ihre Mitarbeiter:innen über alle Vorteile der bAV informieren – und das umfassend und regelmäßig. Dieses Thema ist kompliziert. Wir empfehlen Ihnen einen kleinen Frage-und-Antwort-Katalog im Intranet oder an gleichwertiger Stelle zu speichern, damit sich Ihre Beschäftigten jederzeit über die betriebliche Altersvorsorge informieren können. 

Benefits können nur dann gut funktionieren, wenn Ihre Mitarbeiter:innen über sie Bescheid wissen. Wie Sie gute Benefits für Ihr Unternehmen finden, lesen Sie an anderer Stelle in unserem Blog.

bAV: Infos zum Arbeitgeberzuschuss

Die Betriebsrente ist vielen Regelungen unterworfen – so zum Beispiel dem Betriebsrentenstärkungsgesetz (BRSG). In diesem Gesetz werden viele Punkte geregelt; vor allem aber der Arbeitgeberzuschuss. Die betriebliche Altersvorsorge kann von Arbeitgeber:innen, von Arbeitnehmer:innen oder in einer Mischform gestaltet werden. 

Seit 2022 müssen Unternehmen allerdings immer einen Arbeitgeberzuschuss zahlen, sobald es sich um eine Direktversicherung, eine Pensionskasse oder einen Pensionsfond handelt und Sie Sozialversicherungsbeiträge einsparen. 

Das gilt übrigens für alle kollektiv- oder individualrechtlichen Entgeltumwandlungsvereinbarungen, die Sie mit Mitarbeiter:innen geschlossen haben. Dabei ist es egal, wann die Vereinbarung geschlossen wurde. Einzige Ausnahme vom bAV-Anteil: Sie sind ein:e Arbeitgeber:in, der bzw. die einen Tarifvertrag abgeschlossen hat. 

Bei bestimmten bAV-Typen gibt es eine Pflicht zum Arbeitgeberzuschuss. Informieren Sie sich umfassend darüber.
Bei bestimmten bAV-Typen gibt es eine Pflicht zum Arbeitgeberzuschuss. Informieren Sie sich umfassend darüber. (Quelle: Cecilie_Arcurs / Getty Images)

Denken Sie daran, dass nur angestellte Arbeitnehmer:innen und Gesellschafter-Geschäftsführer:innen einer GmbH eine betriebliche Altersvorsorge nutzen können. Der Arbeitgeberzuschuss muss geleistet werden, wenn diese beiden Gruppen eine Entgeltumwandlung fordern.

Doch welchen bAV-Anteil müssen Sie als Arbeitgeber:in zahlen? Der Arbeitgeberzuschuss zur betrieblichen Altersvorsorge beträgt 15 Prozent des umgewandelten Bruttogehalts. Der Höchstbetrag der bAV beträgt die eingesparten Sozialversicherungsbeiträge, die Sie als Zuschuss leisten müssen.

Wann die bAV von der Sozialversicherungspflicht befreit ist

Jedes Jahr gibt es eine neue Beitragsbemessungsgrenze für die bAV. Das Bundesministerium für Arbeit legt diese Zahlen fest und teilt sie der Öffentlichkeit mit.

Die folgende Tabelle zeigt die Beitragsbemessungsgrenze, die Sie für die bAV und für das Jahr 2023 ansetzen können. 

RentenversicherungNeue Bundesländer (Ost)Alte Bundesländer (West)
Allgemein7.100€ pro Monat7.300€ pro Monat
> 4%284€ pro Monat292€ pro Monat
Knappschaft8.700€ pro Monat8.950€ pro Monat
> 4%348€ pro Monat358€ pro Monat

Damit erhöht sich die Beitragsbemessungsgrenze für die bAV dieses Jahr leicht. Im Jahr 2021 lag sie bei 6.750€ in den neuen und bei 7.050€ in den alten Bundesländern.

Sie müssen keine Sozialversicherung für die betriebliche Altersvorsorge als Arbeitgeber:in abrichten, wenn der Wert den Höchstbetrag 4% nicht übersteigt. Das bedeutet, dass Sie im Grunde genommen die Sozialversicherung als bAV-Anteil einzahlen. Vergleichen Sie diese Werte in der Tabelle nun mit Ihrem Arbeitgeberanteil am Gesamtsozialversicherungsbeitrag. Dafür summieren Sie die Werte der gesetzlichen Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung.

Nicht mit einberechnet sind Umlagen zur Unfallversicherung sowie U1 und U2 und Insolvenzgeldumlagen. 

Expert:innen empfehlen, dass Sie den Arbeitgeberzuschuss zur Entgeltumwandlung mit Ihren Mitarbeiter:innen so abstimmen, dass die Summe beider Teile nicht die Beitragsbemessungsgrenze übersteigt.

Ist das der Fall, müssen Sie die Sozialversicherung zusätzlich abführen. 

Wie Sie den Pflichtzuschuss als Arbeitgeber:in in den einzelnen bAV Ihrer Mitarbeiter:innen abrechnen, ist Ihnen überlassen. Sie können entweder pauschal in einer Höhe von 15 Prozent bezuschussen oder für jede:n Beschäftigte:n einzeln auswählen, welcher Betrag umgewandelt wird.

All unsere gesammelten Informationen zur Lohnabrechnung finden Sie an anderer Stelle.

Was ist der Mindestbeitrag?

Genauso wie einen Höchstbetrag gibt es in der betrieblichen Altersvorsorge auch einen Mindestbeitrag. Dieser ändert sich jährlich und orientiert sich am Durchschnittsgehalt der gesetzlichen Rentenversicherung im vorherigen Kalenderjahr. 

Soll es zur einer Entgeltumwandlung kommen und Sie und Ihre Mitarbeiter:innen wollen eine betriebliche Altersvorsorge einrichten, muss der Beitrag mindestens 254,63€ im Jahr bzw. 21,22€ monatlich sein. Das sind die Werte, die für das Jahr 2023 gelten.

Die betriebliche Altersvorsorge ist unter bestimmten Umständen für Arbeitgeber:innen steuerfrei.
Die betriebliche Altersvorsorge ist unter bestimmten Umständen für Arbeitgeber:innen steuerfrei. (Quelle: sdominick / Getty Images)

Wann ist die betriebliche Altersvorsorge steuerfrei?

Natürlich gibt es eine Steuerpflicht bei der Betriebsrente. Auf die betriebliche Altersvorsorge gilt es für Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen gleichermaßen Steuern abzuführen. In diesem Abschnitt konzentrieren wir uns nur auf den Teil, den Sie als Unternehmen bezahlen müssen.

Sie können entweder eine Pauschalversteuerung oder eine individuelle Versteuerung bei der bAV anwenden. Die Werte in der folgenden Tabelle sind Maximalwerte. Sie müssen sie nicht voll ausschöpfen. 

DurchführungswegNeue Bundesländer (Ost)Alte Bundesländer (West)
Direktversicherung568€ pro Monat584€ pro Monat
Pensionskasse568€ pro Monat584€ pro Monat
Pensionsfonds568€ pro Monat584€ pro Monat
Direktzusage/Pensionszusagekeine Maximalhöhekeine Maximalhöhe
Unterstützungskassekeine Maximalhöhekeine Maximalhöhe

Sie wollen wissen, wann die betriebliche Altersvorsorge für Arbeitgeber:innen steuerfrei ist? Bei der Direktversicherung, der Pensionskasse und den Pensionsfonds sind es 8% der Beitragsbemessungsgrenze, die jährlich vom Bundesministerium für Arbeit veröffentlicht werden. Im Kapitel “Wann die bAV von der Sozialversicherungspflicht befreit ist” finden Sie die entsprechenden Werte.

Bei der Unterstützungskasse und der Pensionszusage gibt es keine maximale Höhe, sodass alle Beiträge steuerfrei sind. 

Zudem sind alle Zuwendungen für die bAV für Sie als Arbeitgeber:in als Betriebsausgaben voll absetzbar – egal, für welchen Durchführungsweg Sie sich entscheiden. Bei der Pensionszusage bzw. Direktzusage gibt es noch eine Besonderheit: Hier müssen Sie innerbetriebliche Rückstellungen bilden, damit Sie den Gewinn senken und der Steuerstundungseffekt eintritt. Das bedeutet, dass Sie die anfallenden Steuern auf einen späteren Zeitpunkt verschieben können.

Victoria arbeitet im Marketing von HeavenHR. Gemeinsam mit ihren Kolleg:innen stellt sie interessante Artikel, Tipps und News aus der HR-Welt zusammen.

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