7 HR-Trends, die 2023 für Sie wichtig werden

Wir haben bewegte Zeiten hinter uns – und die Herausforderungen reißen auch im neuen Jahr nicht ab. Welche 7 HR-Trends uns Personalexpert:innen und Fachmagazine in 2023 prophezeien, lesen Sie nachfolgend. Und ein kleiner Spoiler vorweg: Neben Problemstellungen warten auch riesige Potenziale auf uns, die wir in diesem Jahr nutzen müssen. 

Der Fachkräftemangel verschärft sich weiter und zieht viele Folgen nach sich. Die Bindung Ihrer Mitarbeiter:innen, die Erhöhung der Zufriedenheit, die Schärfung der Unternehmenskultur sowie die Schaffung von Weiterbildungsmaßnahmen werden immer wichtigere Themen in der Personalarbeit. 

Das sind die wichtigsten HR-Trends für 2023

Aber auch die Digitalisierung beschäftigt uns weiter als HR-Trend in 2023. Aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheiten und des Personalmangels waren Ressourcen knapp, die Entwicklung – besonders im Mittelstand – vollzog sich in den vergangenen Jahren nicht so rasant wie zuvor. HR-Trends wie Benefits und hybride Arbeitsmodelle werden uns deshalb auch in 2023 noch begleiten.

Welche HR-Trends sehen Sie für 2023? Schreiben Sie uns einen Kommentar unter diesem Artikel und diskutieren Sie mit anderen HR-Expert:innen.

HR-Trend 1: Mitarbeiter:innenbindung und -zufriedenheit erhöhen

Der Fachkräftemangel spitzt sich immer weiter zu. Unternehmen müssen kreative Wege gehen, um nicht nur neue Mitarbeiter:innen anzuziehen, sondern vielmehr auch bestehende Angestellte zu halten und an sich zu binden. 

Immerhin bringt es nicht so viel, neue Mitarbeiter:innen ins Unternehmen zu holen, die dann wieder schnell gehen. Neue Studien zeigen nämlich deutlich, dass die Anzahl der Beschäftigten, die das Unternehmen in den ersten drei Monaten wieder verlassen, von Jahr zu Jahr steigt. 

Dementsprechend wird es eine Mammutaufgabe für Personaler:innen, eine Unternehmenskultur zu gewährleisten, in der Mitarbeiter:innen zufrieden sind. Auf dem ersten Platz der HR-Trends für 2023 steht also die Etablierung einer Unternehmenskultur zur Stärkung der Mitarbeiter:innenzufriedenheit. Oder – falls Sie schon eine definiert haben – diese zu prüfen, zu optimieren oder zu schärfen.

Wichtig ist hierbei vor allem, dass Sie für sich definieren, welche Werte Ihr Unternehmen nach innen und außen leben soll. Auch Inklusion, Gleichberechtigung und Vielfalt spielen hier eine essenzielle Rolle. 

Mitarbeiter:innenzufriedenheit ist ein großer HR-Trend, der auch noch in 2023 wichtig sein wird.
Mitarbeiter:innenzufriedenheit ist ein großer HR-Trend, der auch noch in 2023 wichtig sein wird. (Quelle: fizkes / Getty Images)

Was bringt Ihnen dieser HR-Trend? Sie wirken nicht nur dem Fachkräftemangel entgegen, sondern auch dem sogenannten “Quiet Quitting”. Dieser Begriff bezeichnet das innere Kündigen von Mitarbeiter:innen. Ist es so weit, machen sie nur noch “Dienst nach Vorschrift”. Stimmt aber die Work-Life-Balance und vor allem das Arbeitsklima, sind Angestellte auch bereit, Überstunden zu leisten, wenn beispielsweise ein Projekt fertig werden muss. 

HR-Trend 2: Prozesse und Strukturen hinterfragen

Wir bleiben noch ein wenig beim Personalmangel. Dieser HR-Trend 2023 hat den gleichen Ursprung. HR-Abteilungen sind unterbesetzt und bekommen immer mehr Aufgaben. Wie soll diese Entwicklung funktionieren?

Ein Blick in die inneren Strukturen vieler deutscher Unternehmen zeigt ganz deutlich: Hinterfragen Sie Ihre Prozesse und Strukturen. Sind die Abteilungen, die Hierarchie und auch die eingesetzten Workflows sinnvoll? Unterstützt Sie Ihre HR-Software in dem Maße, dass viele Aufgaben automatisiert erledigt werden? Wie weit ist die Digitalisierung in Ihrem Unternehmen fortgeschritten? Was hindert Sie beispielsweise daran, dass noch nicht alles in einem umfangreichen Maße digitalisiert ist?

Hinterfragen Sie Prozesse, um die HR-Trends von 2023 mitzunehmen und zu nutzen.
Hinterfragen Sie Prozesse, um die HR-Trends von 2023 mitzunehmen und zu nutzen. (Quelle: Drazen_ / Getty Images)

Ausblick: KI und Low- bzw. No-Code-Lösungen

Künstliche Intelligenz ist längst kein HR-Trend mehr. In vielen Unternehmen, wenn auch erst nur im Recruiting, werden automatisierte Lösungen ohne Einsatz von echten Menschen eingesetzt. Scheuen Sie sich nicht davor, Neues auszuprobieren. 

Gleiches gilt für Low- bzw. No-Code-Lösungen. Wobei handelt es sich hier? Es gibt Softwares, die Sie ohne IT-Kenntnisse individualisieren bzw. “programmieren” können. Der Sinn dahinter: Vor allem IT-Kräfte fehlen in Unternehmen. Der Trend geht immer mehr zu All-in-one-Lösungen, die so gut wie alle Prozesse abdecken und niemand mehr etwas entwickeln muss. Deshalb sind solche Low-Code-Lösungen auf dem Vormarsch. Es gibt sie bereits in vielen verschiedenen Varianten und für viele Workflows. 

Schauen Sie sich Ihre Prozesse ganz genau an oder fragen Sie neue Mitarbeiter:innen, die mit einem frischen Blick auf diverse Arbeitsstrukturen blicken, was optimiert werden kann. Auch Umfragen unter Ihren Angestellten lohnen sich. 

HR-Trend 3: Zahlen in den Fokus setzen

In vielen großen Unternehmen und Abteilungen ist das zahlenbasierte Arbeiten nicht mehr wegzudenken. Im HR ist das vielerorts aber noch “Neuland”. Aus diesem Grund haben wir Reportings auf die Liste der HR-Trends für 2023 gesetzt.

Das geht auch Hand in Hand mit den im vorangegangenen Kapitel beschriebenen No- bzw. Low-Code-Lösungen. Suchen Sie nach Softwares, bei denen Sie individuelle Auswertungen und Berichte erstellen können und bauen Sie sich eine Routine auf. So können Sie beispielsweise jeden Freitag kurz vor Feierabend wichtige Kennzahlen ansehen und auswerten.

Wichtig: Überlegen Sie vorher gemeinsam mit Kolleg:innen, welche Zahlen für Sie besonders wichtig sind. Haben Sie sich Ziele gesetzt? Wollen Sie beispielsweise die Krankenquote senken und führen deshalb Mitarbeiter:innenvorteile ein? Dann schauen Sie sich regelmäßig die Auswertungen nach dem Start des Benefits an.

Schon fast wichtiger als die Berichte ist das Auswerten der Zahlen. Lassen Sie sich am Anfang Zeit und schauen Sie sich die Reportings ganz genau an. Damit dieser HR-Trend auch bei Ihnen erfolgreich sein kann, brauchen Sie Geduld.

  • Schauen Sie sich immer Zeiträume im Vergleich an. Beliebt ist ein Monat zum Vormonat oder das Jahr 2022 zum Vorjahr 2021. 
  • Arbeiten Sie, wenn möglich, mit Prozentzahlen. Das verstehen auch abteilungsfremde Kolleg:innen besser. Statt zu sagen, dass 26 Mitarbeiter:innen in einer bestimmten Abteilung im Dezember krank waren, ist die Zahl 50% anschaulicher.
  • Fragen Sie sich zuerst, welche Entscheidung Sie zahlenbasiert treffen wollen bzw. was Sie genau wissen wollen und suchen sich dann die entsprechenden Berichte dafür heraus.
  • Schauen Sie auch auf den Wettbewerb. Ein beliebter Suchbegriff für Suchmaschinen ist “Benchmark”. Geben Sie einmal “Krankenquote” und “Benchmark” ein und schon finden Sie Zahlen aus anderen Betrieben oder vom Statistischen Bundesamt. So können Sie vergleichen, ob die Zahlen, die Sie sehen, saisonal bedingt sind oder aus der Reihe tanzen.
Reportings werden in diesem Jahr wichtiger denn je. Treffen Sie zahlenbasierte Entscheidungen.
Reportings werden in diesem Jahr wichtiger denn je. Treffen Sie zahlenbasierte Entscheidungen. (Quelle: fizkes / Getty Images)

HR-Trend 4: Kompetenzen interner Mitarbeiter:innen aufbauen

Wie auch schon in unseren HR-Trends für 2022 und 2021 erwähnt, wird uns der Personalmangel noch lange beschäftigen. Doch statt neue Talente zu suchen und lange Bewerbungsprozesse zu starten, können Sie auch auf Weiterbildung und Kompetenzaufbau setzen

Hier ist vor allem wichtig, dass Sie einen umfangreichen Feedbackprozess etabliert haben und ganz genau wissen, 

  • in welche Richtung Ihre Mitarbeiter:innen sich entwickeln wollen,
  • welche Ziele Sie und Ihre Angestellten für sich sehen und
  • welche Stärken und Herausforderungen jede:r einzelne hat.

Besonders Generation Y und Z setzen auf Weiterbildung und -entwicklung. Fördern Sie diese Wünsche mit Kursen, die seit Corona auch verstärkt online abgehalten werden können. Außerdem lassen sich diese Weiterbildungsprogramme auch gut steuerfrei absetzen. Mehr Informationen dazu finden Sie an anderer Stelle in unserem Blog.

HR-Trend 5: Benefits auswählen

Im Jahr 2022 haben uns viele unerwartete Krisen getroffen, die wiederum andere Herausforderungen mit sich brachten – so auch die Inflation und Preissteigerungen. Die Folge ist einer von unseren 7 HR-Trends für 2023. Mitarbeiter:innen werden sich verstärkt Gehaltserhöhungen wünschen. Abwerbungsversuche, bei denen mehr Gehalt geboten wird, werden erfolgreicher.

Denken Sie auch an Benefits, die bei hybriden Arbeitsmodellen funktionieren.
Denken Sie auch an Benefits, die bei hybriden Arbeitsmodellen funktionieren. (Quelle: fizkes / Getty Images)

Gleichzeitig fällt es aber vielen Unternehmen schwerer, dem Wunsch nach mehr Gehalt nachzugehen. Aus diesem Grund müssen Sie Ihr Benefit-Management überdenken. Prüfen Sie zuerst, wie erfolgreich Ihre Mitarbeiter:innenvorteile sind und welche Sie noch einsetzen können.

In unserem Webinar erklärt eine Benefits-Expertin, wie Sie funktionierende Vorteile für Ihre Mitarbeiter:innen finden. Eine Aufzeichnung sowie weitere Tipps finden Sie an anderer Stelle in unserem Blog.

Viele Mitarbeiter:innen fürchten, dass ihr Gehalt nicht mehr ausreicht, um die Lebenshaltungskosten zu decken. In einer aktuellen Studie von Qualtrics wird deutlich, dass nur noch jede:r zweite Arbeitnehmer:in in Deutschland zufrieden mit dem eigenen Gehalt ist. Gleichzeitig sollten Sie jedoch nicht einfach den Lohn erhöhen. Setzen Sie diesen Benefit gezielt ein und vergleichen Sie auch hier, was branchenüblich ist.

Gut eingesetzte Vorteile wie Zuschüsse zur Kita, firmeninterne Sportprogramme oder Gesundheitskurse können eine große Wirkung haben.

HR-Trend 6: Flexible Arbeitsmodelle definieren

Passend zum vorangegangenen HR-Trend der Benefits: Wie auch schon in 2021 und 2022 wird dieses Jahr ganz im Zeichen der flexiblen Arbeitsmodelle stehen. Eine der größten HR-Trends wird also erneut die Wahl des Arbeitsortes sein. 

Damit einhergehend müssen sich auch Benefits, Arbeitszeitmodelle und Softwares ändern, damit sie zur neuen Situation passen. Aber auch die Prozesse im Unternehmen müssen erneut durchdacht und angepasst werden. 

Besonders IT-Kräfte setzen auf Remote Work. Gleichzeitig ist das aber auch eine Chance für Sie, Expert:innen aus anderen Ländern anzuziehen. 

HR-Trend 7: Gesetze im Auge behalten

Viele Gerichtsurteile und Beschlüsse beschäftigten Personalabteilungen schon in den vergangenen Jahren. In 2023 hoffen wir auf Konkretisierung, was wiederum bedeutet, dass wir uns mit der Ausführung beschäftigen müssen. 

Die elektronische Krankschreibung, kurz eAU, sowie die Arbeitszeiterfassung sind nur zwei Themen, die wir in den HR-Trends 2023 aufzählen wollen. Mehr denn je benötigen Sie dieses Jahr deshalb eine Software, die all das abbilden kann.

Mit HeavenHR 2.0 müssen Sie sich keine Gedanken über aktuelle Gesetze machen. Zudem fließt die eAU automatisch in unsere HR-Lösung ein. Schreiben Sie uns eine E-Mail an info@heavenhr.de und testen Sie unsere neue Software.

Wir raten Ihnen aber, nicht all Ihre Konzepte und Prozesse über den Haufen zu werfen. Lassen Sie sich Zeit und überlegen Sie, was Sie genau benötigen. Zudem gibt es noch keine konkreten Regelungen. Bitten Sie deshalb Ihre Mitarbeiter:innen die Zeit selbst aufzuschreiben, falls Sie die Zeit noch nicht erfassen und schauen Sie sich Systeme an, die auch bei flexiblen Arbeitsmodellen funktionieren.

Victoria arbeitet im Marketing von HeavenHR. Gemeinsam mit ihren Kolleg:innen stellt sie interessante Artikel, Tipps und News aus der HR-Welt zusammen.

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